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Back to the White Isle: IMS Ibiza – wo der Beat mit dem Business tanzt

Back to the White Isle: IMS Ibiza – wo der Beat mit dem Business tanzt

Autor: Marvin Aloys
Wenn Pete Tong ruft, folgt das elektronische Establishment – und seine aufstrebende Brut – dem Ruf zum jährlichen Gipfeltreffen der Global Groovers: dem International Music Summit auf Ibiza. TED-Talks für Techno, Panels für Progressive House, Networking mit Industry-Natives und Ibiza-Residents – die IMS ist der sakrale Tempel für alle, die BPM nicht nur fühlen, sondern auch verhandeln wollen.

Audience bei PeteTong & Deer Jade ©PHRANK

Und wie jedes Jahr ist es nicht nur ein Festival der Ideen, sondern auch ein Catwalk der Clubkultur. Off-White-Gurte und All-Black-Outfits, Sonnenbrillen, die mehr kosten als dein letzter Gig – die Uniform des DJ-Adels: leicht verwaschen, aber wertvoll wie eine rare Vinyl-Pressung. Man trägt jetzt wieder fließend, oversized, ein bisschen „Post-Apokalypse trifft Balenciaga“. Die Mode? Ein Barometer für das, was der Sommer auf der Insel bringt – modisch wie musikalisch.

Pete Tong & Deer Jade ©Ben Levi Suhling

Zurück zur Sache: IMS 2025. Das Speaker-Line-up las sich wie das Forbes-Ranking der elektronischen Musikbranche. Alte Hasen, neue Player – ein Schmelztiegel aus Management-Weisheiten, Streaming-Prognosen und AI-Debatten, gewürzt mit persönlichen Mantras wie: „Don’t chase the algorithm – become the mood.“

von rechts nach links: Pete Tong & Deer Jade ©PHRANK

The Hub Ibiza avancierte dieses Jahr zum heimlichen Star der Side-Events. Sasha (yes, the Sasha) und Bushwacka gaben eine Masterclass im Deejaying – so laid-back, dass man fast vergaß, dass draußen rund 200 E-Mail-Adressen und Visitenkarten warteten. Auch Pikes war wieder ein Fiebertraum zwischen Wahnsinn und Wohnzimmer. Good old Pikes eben. Mit Eats Everything fand dort wohl die coolste Aftershow der IMS 2025 statt.

von rechts nach links: Tsha & Bradley Zero ©PHRANK

Und dann war da natürlich Dalt Vila. Die Abschlusszeremonie – das heilige Finale in der UNESCO-geadelten Festung – wo Hugel Afro-House mit den Mauern verschmelzen ließ und Paco Osuna, mittlerweile lebende Ikone des spanischen Tech-House, ein echtes Club-Statement setzte.


Mein persönliches Highlight? Girls Don’t Sync – schnelle UK-Garage-Vibes, präzise, roh, britisch. Endlich wieder Musik, die nicht nur gefallen will, sondern Haltung hat.

Girls Don’t Sync ©Juan Sabatino

Danke, Pete Tong. Danke, IMS.
Diese Veranstaltung ist keine Messe – sie ist ein Magnetfeld. Sie zieht Charaktere an, schärft Perspektiven, formt Allianzen – und das alles unter der elektrisierenden Sonne unserer Lieblingsinsel.

Bis nächstes Jahr.

IMD Cathedral ©Juan Sabatino