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©Chelsea Claire
Unter dem poetischen Titel “FEASTonyourlife” präsentiert Rebekka Ruétz ihre neue Frühjahr/Sommer-Kollektion 2026 im Rahmen der Berlin Fashion Week. In der eindrucksvollen Kulisse der Alten Münze entfaltet sich ein visuelles und emotionales Statement über Selbstbegegnung, Maskenfallen und die Freiheit, ganz man selbst zu sein. Inspiriert vom Gedicht “Love After Love” von Derek Walcott geht die Show weit über Ästhetik hinaus – sie erzählt von Identität, Wandel und dem mutigen Loslassen des Gewohnten.
©Chelsea Claire
Die Kollektion: Mode als Metamorphose
Die Looks erzählen vom Abstreifen innerer und äußerer Hüllen. Farben wie Rabenschwarz, Torfbraun, Eisblau und Elfenweiß skizzieren eine Reise durch Selbstzweifel, Klarheit und Selbstakzeptanz. Das Spiel mit Texturen – von Bio-Denim und veganem Leder bis zu einem eigens entwickelten Chenille-Stoff – verweist auf innere Vielschichtigkeit. Besonders eindrucksvoll: das zweiseitige Chenille, Symbol für Transformation – roh und weich zugleich.
Die Silhouetten changieren zwischen Kontrolle und Loslassen: klare Linien treffen auf fließende Volumen, geschärfte Kanten auf fragile Weichheit. Jedes Teil verkörpert den Konflikt zwischen äußerer Fassade und innerem Kern.
©Chelsea Claire
Make-up, Masken und Metaphern
Ein Highlight der Inszenierung war die Zusammenarbeit mit Sam Hill (Inclover Agency). Hill kreierte nicht nur avantgardistische Hair-&-Make-up-Looks, sondern auch filigrane Masken aus Glas und Draht – Sinnbilder für Identität, Schutz und Befreiung. Fäden, die wie Reißverschlüsse über Gesichter liefen, ließen die Grenze zwischen Kunst, Mode und Selbstbild verschwimmen.
©Nathalie Hutter
Drei starke Kooperationen: Statement statt Stilmittel
Feiler x Rebekka Ruétz
Das eigens entworfene Chenille-Muster steht für Dualität und Wandel. Eine Hommage an die Haut, die wir abstreifen, um zum Wesenskern vorzudringen.
©Linda Leitner
Skechers x Rebekka Ruétz
Neu interpretierte Sneaker auf Holzplateaus mit Drahtschnürung setzen ein kraftvolles Statement für Selbstbefreiung. Ein Fashion-Twist zwischen Funktion, Kunst und Identität – mit Special-Feature: der goldene Snoop Dogg Sneaker als funkelnder Eyecatcher.
©Chelsea Claire
Satisfyer x Rebekka Ruétz
Sexual Wellness als modisches Manifest: Silberne Toys, Shibari-inspirierte Details und Accessoires zelebrieren weibliche Selbstermächtigung, Intimität und Tabubruch. Ein mutiger Move, der feministische Modepolitik neu denkt.
Harry’s Home x Rebekka Ruétz
Zwei Marken, eine Herkunft: Tirol. Zwischen urbanem Style und gelebter Nachhaltigkeit wird das Hotel in Berlin-Moabit zur stilvollen Base für die Fashion Week – und zur Begegnung zweier Welten, die Freiheit und Individualität großschreiben.
MÁDARA x Rebekka Ruétz
Natürliches High-Tech-Make-up trifft auf progressive Mode. Clean, pflegend, kraftvoll – und eins mit der Haut. Schönheit, die nicht versteckt, sondern zeigt, wer man ist.
©Milena Zara
Die Show: Ein Erlebnis für alle Sinne
Die Alte Münze, ein geschichtsträchtiger Ort des Wandels, bildete die perfekte Bühne für eine Show, die sich wie ein Übergangsritual anfühlte. Begleitet von einem Fashion-Film, immersiver Klanglandschaft und einer Installation am Eingang wurde das Publikum in eine Zwischenwelt geführt – zwischen Selbstverleugnung und Selbstbejahung.
Berlin als Bühne der Befreiung
„Berlin inspiriert mich mit seiner rohen Energie – ein Ort, an dem sich alles verwandeln kann“, sagt Rebekka Ruétz. Genau dieser Geist durchzieht die gesamte Kollektion. Eine Modenschau wurde hier zum Manifest – roh, reflektiert und radikal ehrlich.
©Milena Zara
©Chelsea Claire
Mit FEASTonyourlife zeigt Rebekka Ruétz eine der persönlichsten Kollektionen ihrer Karriere. Zwischen textilem Handwerk, poetischer Tiefgründigkeit und starker Ästhetik gelingt ihr eine kraftvolle Vision von Mode als Akt der Selbstbegegnung. Es ist keine Show, es ist ein Spiegel. Und eine Einladung, hinzusehen.
©Sebastian Reuter